Viele Stadtbewohner sehnen sich nach etwas Grün. Sie träumen von großen Wiesen und Wäldern; verständlich, wenn man den ganzen Tag zwischen grauen Gebäuden verbringt. Eine gute Lösung, mehr Grün nach Graz zu holen, ist das Urban Gardening. In diesem Bereich ist die Stadt bereits Vorreiter.
Eine grundsätzliche Einführung zum Urban Gardening
Wer innerhalb eines Stadtgebiets Gartenarbeiten verrichtet, betreibt Urban Gardening. Um die Tätigkeit auszuüben, benötigen Sie nicht einmal einen eigenen Garten; ein Balkon reicht bereits aus. Vorausgesetzt, er hat eine freie Fläche, auf der es möglich ist, Pflanzen großzuziehen.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, kleine Flächen in Graz für den Pflanzenanbau zu nutzen. Es können sowohl essbare Gewächse wie verschiedene Gemüsesorten, Beeren oder Obst angebaut werden als auch Blumen und Tulpen.
Das Urban Gardening ist keine neuartige Idee. Bereits im 19. Jahrhundert wurde in Österreich versucht, die Großstädte etwas ländlicher wirken zu lassen. Mit dem Aufkommen der Schrebergärten beschleunigte sich der Prozess der Vergrünung in Städten. Wer heute Urban Gardening betreibt, tut dies häufig aus Gründen der Nachhaltigkeit. Schließlich wäre es viel umweltfreundlicher, wenn jeder seine Tomaten und Gurken auf seinem eigenen Grundstück oder in der Nähe anbauen würde. Außerdem schwören viele Menschen auf die Regionalität; sie wollen nicht, dass ihr Obst und Gemüse vom anderen Ende der Welt kommt.
Urban Gardening ist etwas für Kreative; es macht keinen Unterschied, ob Sie exotische Pflanzen anbauen möchten, die Stadt etwas ausschmücken oder Ihren Salat selbst anbauen wollen. Sie und die anderen Gärtner haben die freie Entscheidungsfähigkeit über die Grünflächen. Den Böden der Stadt tut das Einpflanzen von Gewächsen auf jeden Fall gut, da sie sich damit wieder mehr in Richtung Natur entwickeln. Auch Insekten und Bienen vermehren sich damit in der Stadt besser und der Lebensraum für die kleinen Tierchen wächst.
Graz ist perfekt
Graz ist ein perfekter Standort für das Betreiben von Urban Gardening. Allerdings besitzen die viele Stadtbewohner keinen eigenen Balkon, geschweige denn einen Garten. Deshalb haben wir hier einige grüne Standorte für Sie aufgelistet, auf denen Sie mitwirken können.
Forum Urbanes Gärtnern
Dies ist der Name einer Organisation, die mehrere kleine Stadtgärten betreut. Bewohner des Andräviertels können sich freuen; dort befindet sich nämlich der Gottesacker. Ein weiteres Urban Gardening Projekt läuft in der Nähe eines Studentenwohnheims.
Generationen-Mitmach-Garten
Hier spielt das Alter keine Rolle – jeder kann mitmachen und beim Einpflanzen sowie bei der Pflege der Gewächse helfen. Es gibt mittlerweile drei Generationengärten, die allerdings nah beieinander liegen.
Gartenlabor
Diese Grünfläche entstand im Jahr 2012 und befindet sich an einem größeren Parkplatz. Alle Bewohner der Triesterstraße können sich daran beteiligen, wobei aktuell 40 Personen des Stadtviertels tätig sind. Das Labor hat im Frühjahr und Sommer geöffnet.
Zentralgartenbüro
Sie können auch am Zentralgartenbüro vorbeikommen. Diese neue Anlaufstelle wurde für alle Menschen geschaffen, die am Urban Gardening interessiert sind. Verschiedene Vereine und öffentliche Einrichtungen sind am Projekt beteiligt. Die Mitarbeiter des Büros entwickeln Konzepte, die die Arbeit für Stadtgärtner einfacher machen und koordinieren deren Zusammenarbeit. In der Schörgelstraße 27/1 finden auch Treffen statt.
Wie lege ich Beete und Komposter an?
Die Bepflanzungen werden oftmals in Hochbeeten vorgenommen, vor allem auf Balkonen und Terrassen. Sie bieten einen hervorragenden Schutz vor Ungeziefer; es können auch Drahtzäune angebracht werden. Das Beet sollte eine Befüllungshöhe von etwa 20 Zentimetern haben, wobei die untere Schicht der Erde mit der Zeit verrottet. Damit ist der Komposter bereits im Beet enthalten. Manche Beete sind mobil und transportabel, was gerade für das Urban Gardening ein großer Vorteil ist. Entscheiden Sie sich doch für Gefäß mit Rädern, das hin- und hergefahren werden kann.
Wer einen eigenen Garten hat, kann die Pflanzen auch in einer Regentonne kultivieren. Säcke für die Befüllung der Erde sind eher weniger praktikabel. Es stehen zahlreiche natürliche Düngemittel zur Auswahl, wie Wurmkomposter, Eierschalen oder Kaffeesatz. Die Gewächse direkt im Boden einzupflanzen, ist erholsam für die Erde.